Pressespiegel

WAZ, 16. September 2015, Moers

FOTO: JÖRG SCHIMMEL


Mustafa Cakan (links) und Beytullah Akyüz hat das Kunstprojekt Freude gemacht.
Das gesamte zweite Lehrjahr war daran beteiligt.

Ein Stahlwerk als Linoldruck

HKM-Azubis machen einen Ausflug in die Kunst. Kreatives Denken für den Beruf schulen. Von Monique de Cleur

Hüttenheim. Kunst und eine Ausbildung im Stahlwerk – passt das zusammen? Es passt, und zwar auf kreative Art und Weise. Wie genau, zeigen die Kunstwerke von Azubis der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM). Zum zehnten Mal stellt der HKM-Nachwuchs in diesem Jahr sein künstlerisches Talent unter Beweis: mit eigenen Arbeiten, die Kunst und Handwerk verbinden. Das Kunstprojekt der Stahlwerker soll mehr sein als eine Abwechslung von der Ausbildung im elektronischen oder mechanischen Bereich. Die Azubis sollen lernen, im Beruf mal anders zu denken. „Wenn sie später in den Betrieben sind, müssen sie auch kreative Wege finden, um Probleme zu lösen“, erklärt die Leiterin der Berufsbildung, Gabriele vom Ende.

Dazu hat sich Mustafa Cakan drei Tage lang im verlorenen Linolschnitt geübt. „Wir denken sonst sehr technisch und handwerklich“, sagt er. Die Abwechslung hat ihm „Spaß gemacht und Freude. Wann hat man schon mal so eine Gelegenheit?“ Das komplette zweite Lehrjahr suchte sich Fotos unter dem Motto „Mensch und Technik“ aus. Anschließend fertigte jeder Azubi eine Linolschablone an: „Die Farben, die man sieht, schneidet man von der Platte runter“, erklärt der begleitende Künstler Rüdiger Eichholtz. Dann wird gedruckt auf Papier oder Stahl, jede Farbe einzeln. Diese Arbeit ist nicht nur Kunst, sie ist auch eine dreitägige Schulung im um-die-Ecke-Denken: Denn gearbeitet wird spiegelverkehrt, was die Azubis aus der Platte schneiden, wird auf dem Druck sichtbar. Mustafa Cakans Bilanz des Kunstprojekts bestätigt dessen Ziel: Vielleicht hilft es ihm künftig, eine „kreative Alternative oder sogar eine Verbesserung zu finden“, hofft der angehende Elektroniker für Automatisierungstechnik. Das würde zu dem passen, wie Eichholtz Kunst definiert: „Eigentlich ist Kreativität eine lösungsorientierte Technik.“



NRZ vom 5.9.2014
 
Moers vom 13.2.2014
Kreatives Mal-Projekt im Zoff

Jugendliche konnten ihren Gedanken bei “Stadt, Land, Fluss, Kultur” im Jugendzentrum freien Lauf lassen.
Von Peter Gottschlich

Moers. Sieben Jugendlichen ließen beim Malprojekt “Stadt, Land, Fluss, Kultur” ihren Gedanken freien Raum.
Im Jugendzentrum Zoff an der Wilhelm-Schroeder-Straße brachten sie am Mittwochnachmittag das zu Papier,
was ihnen gerade durch den Kopf ging. Dabei standen ihnen die Künstler Rüdiger Eichholtz aus Duisburg und
Bettina Hachmann aus Weeze als Ansprechpartner zur Seite.

“Ich fange an und irgendwann kommt ein Bild”, berichtete Rene Fiedler. Der 22-jährige Moerser, der auch
Praktikant im Jugendzentrum an der Ecke der Wilhelm-Schroeder-Straße und dem Landwehrweg ist, brachte mit
Spachtel und Schwamm bunte Gouachefarben auf Papier, während im Hintergrund zunächst ein Klavierkonzert
von Wolfgang Amadeus Mozart und später Psychodelic-Rock von den Doors zu hören war. “Im Kunstunterricht hatte ich immer schlechte Noten“, erzählte der angehende Maler. “Deshalb habe ich nie gemalt.“

Schließlich ging es bei dem Mal-Projekt im Zoff auch darum, die Verbindung zwischen Kunstwerk und Bewertung
zu durchbrechen, um einfach kreativ drauf loszumalen. “Kunst hat oft einen gewissen Anspruch”, sagte Bettina
Hachmann, die ihr Atelier auf Schloss Wissen bei Weeze hat und zurzeit einige Werke in einer Ausstellung im
Gewölbekeller im Kloster Kamp zeigt. “Bei diesem Projekt steht der kreative Akt im Mittelpunkt. Deshalb arbeiten
die Jugendlichen auch nicht mit Pinsel, sondern mit Spachtel, Stäbchen und Schwamm, um feste Vorstellungen
und Erwartungen zu durchbrechen. Sie können improvisieren.“

Dabei hatten einige Jugendlichen schon ziemlich feste Vorstellungen, was sie zu Papier bringen wollten
beispielsweise Matthais Janz. Der 23-Jährige, der bei DHL in Rheinberg arbeitet, hatte Skizzen mit Totenköpfen
und Friedhofskreuzen mitgebracht. “Ich zeichne gerne”, erzählte er. “Zuhause male ich die Skizzen mit Buntstiften
aus.” Im Zoff brachte er seine vorgefertigten Bilder auf ein Papier, das er abstrakt mit Spachtel mit den Farben
Gelb, Orange und Rot koloriert hatte. “Das macht Spaß”, bewertete Matthias Janz den gut zweistündigen Mal-
Nachmittag. “Ich würde so etwa öfter machen, wenn es angeboten wird.”

Aber ein Projekt zeichnet gerade aus, dass es nur einmal angeboten wird, selbst wenn es Gedanken gibt,
vergleichbare neue Projekte aufzulegen, die durch das Land, die Stadt und Sponsoren finanziert werden. Doch
zunächst soll das Mal-Projekt vom Donnerstag “dokumentiert” werden. Wenn die Arbeiten getrocknet sind, sind
sie zunächst im Jugendzentrum Zoff zu sehen. Dann ist eine größere Ausstellung geplant. “Vielleicht ist das im
Bollwerk möglich”, so Rüdiger Eichholtz. “Die Bilder wären mit Fotos und Filmausschnitten der Aktion zu
arrangieren.”

NRZ vom 5.12.2012
„Land-Art“ am OHG / Schülerprojekt mit Künstler Rüdiger Eichholtz

Dinslaken
. Land-Art bezeichnet eine Kunstform, in der mit Naturmaterialien gearbeitet wird.
Dabei entstehen oft großformatige Werke in der Landschaft, aber auch Arrangements im geschlossenen Raum.
Während eines Kunstprojekts experimentierten Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit
dem Künstler Rüdiger Eichholtz mit beiden Zugangswegen. Bei einer Waldexkursion sammelten die Schüler
verschiedene Naturmaterialien, schufen daraus individuelle Gestaltungen und hielten diese fotografisch fest.
Die Materialien wurden außerdem zu zwei großen Naturcollagen zusammengefügt und voller Stolz in der Schule
präsentiert. Die fertigen Arbeiten sind nun im OHG ausgestellt und können auch im Rahmen des Tages der
offenen Tür am kommenden Freitag, 7. Dezember, ab 15 Uhr besichtigt werden.
Der Westen - Das Portal der WAZ Mediengruppe vom 16.4.2012

Jungkünstler werden zu Matrosen
Am Dienstag, den 10.4.2012 besuchte die Redaktion die Kinderaktion des Lehmbruck-Museum und dem
Dt. Binnenschifffahrt-Museum, Museumsstraße. Der Workshop geht noch bis zum 13.4.2012.
v.l. Lophie, Kunstpädagoge Rüdiger Eichholtz Foto: Udo Milbret / WAZ FotoPool
Duisburg-Ruhrort.
Im Ruhrorter Museum der Deutschen Binnenschifffahrt war Dienstag jedoch alles anders, denn es war fest in Kinderhand.

Ein Museumsbesuch läuft meistens ruhig ab, man bestaunt und fotografiert die Exponate, liest still die dazugehörigen
Erklärungstafeln oder lauscht den Informationen während einer Führung.
Im Ruhrorter Museum der Deutschen Binnenschifffahrt war Dienstag jedoch alles anders, denn es war fest in Kinderhand.
Mit Klemmbrettern, Papier und Malstiften in der Hand wuselten die Kids auf ihrer Entdeckungstour durch die Gänge,
ließen Schiffsglocken erklingen, setzten sich auf ein Holzfloß und spielten Fangen oder Verstecken.
Die Hauptattraktion für sie war jedoch das nachgebaute Frachtschiff „Hermann“, in dessen Rumpf sie Butterbrote aßen
und auf dessen Deck sie zu kleinen Künstlern wurden. Denn sie nahmen am „Museumsspaß-Workshop“ teil, der in den
Ferien vom Lehmbruck-Museum angeboten wird und zu dessen Partnern erstmals auch das Schifffahrtsmuseum gehört.

„Mit Kindern zu arbeiten, ist einfach toll“, sagt der Künstler und Kunstpädagoge Rüdiger Eichholtz, der den
Workshopleitet. Bis Freitag will er die 16 Kids aus der Region im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren in die
Bildhauerei einführen. „Sie sind kreativ und impulsiv, setzen sich raus und fangen an zu hämmern.“ Für Bildhauerei habe
sich Eichholtz deshalb entschieden, weil man dabei mit den Händen arbeite und doch alle Sinne anspreche.

Im Binnenschifffahrtsmuseum ist er nun, um Inspiration zu liefern, denn das Thema seines Ferienkurses lautet
„Steinschiffe“. Mit Hämmern, Meißeln und Raspeln sollen die Nachwuchskünstler unter Anleitung des 46-jährigen
Moersers Plastiken aus Gasporenbetonsteinen, auch Ytong-Steine genannt, herstellen. Geübt haben sie bereits mit Ton,
nun begeben sie sich auf Motivsuche. Geholfen hat dabei eine kindgerechte Museumsführung mit Yvi Bazant, die
kurzerhand die Gruppe zu Ehrenmatrosen ernannte. Stolz tragen die Kinder das Zeichen ihrer neuen Würde:
ein Stirnband mit Anker.

So haben alle einen Überblick, was es im Ruhrorter Museum zu findet ist und beginnen ihre Motivjagd. Einzeln oder in
Gruppen machen sie sich auf den Weg, um zu entscheiden, was sie in Stein verewigen wollen. Vier Mädchen hocken
etwa vor dem Rumpf der „Hermann“ und zeichnen einen großen Anker ab, während andere an Deck sitzen und
angestrengt das Steuerrad abmalen. Keine leichte Aufgabe, denn einige Kinder spielen damit bereits Kapitän. Überall
sprudelt die Kreativität und schnell sind etliche Bilder gemalt. „Ich bin ganz überrascht, auf welche Ideen die Kinder
kommen“, sagt Aylin Sevis. Die 20-jährige Kunststudentin unterstützt Künstler Eichholtz bei seinem Ferienkurs – und wie
die Kleinen trägt sie ihr Matrosenstirnband mit Stolz.

Neben Ankern, Schiffen und Rettungsreifen sind auch Meerjungfrauen dabei, ebenso wie Raumschiffe, Kraken und das
Konterfei des Monsterpiraten Davy Jones aus dem Disney-film „Fluch der Karibik“. Dort hat auch der 9-jährige Moritz aus
Mündelheim seine Idee her. „Ich male die Black Pearl, die ist einfach cool!“ Er müsse zwar auf Details verzichten, „die
Kanonen sind aber zu sehen“. Eichholtz sieht die Motive, die nicht aus dem Museum stammen, gelassen: „Hauptsache,
alle haben Spaß, mit dem Material zu arbeiten.“
Die achtjährige Janne freut sich schon auf Freitag, zum Abschluss des Workshops werden die fertigen
Steinrelief-Kunstwerke im Lehmbruck Museum präsentiert – Jannes Meerjungfrau ist auch dabei.

Oliver Kühn
Rheinische Post

Duisburg: Schüler-Bildhauer in zwei Museen
Von Peter Klucken
Im Schifffahrtsmuseum zeichneten die Kinder die Motive ab, die sie nun im Lehmbruck-Museum bildhauerisch umsetzen
werden. Foto: Probst, Andreas

Duisburg (RPO). Gleich zwei Museen lernen in dieser Ferienwoche Schüler im Alter von sechs bis zwölf Jahren kennen,
die am Workshop „Steinschiffe“ teilnehmen.

Am Ostermontag trafen die 16 Kinder zum ersten Mal im Lehmbruck-Museum zusammen, wo sie unter Anleitung des
bildenden Künstlers und Kunstpädagogen Rüdiger Eichholtz das plastische Arbeiten mit Ton kennenlernten.

Am Dienstag ging es ins Museum der Deutschen Binnenschifffahrt. Es ist das erste Mal, dass beide Museen auf diese
Weise zusammenarbeiten. Schon seit vielen Jahren lädt das Lehmbruck-Museum in den Ferien zu seinen
Museumsspaß-
Workshops ein. Im vergangenen Jahr hatte Rüdiger Eichholtz beispielsweise die Kinder dazu angeleitet,
eigenständig Skulpturen zur „Knienden“ zu gestalten.

In diesen Osterferien ging es darum, ein Themenfeld zu finden, das sowohl zum Lehmbruck- als auch zum
Schifffahrtsmuseum passt. „Steinschiffe“ heißt das gefundene Arbeitsfeld. Konkret sieht das folgendermaßen aus:
Die Kinder arbeiten bildhauerisch, was zum Lehmbruck-Museum passt. Ihre Motive finden sie jedoch im
Schifffahrtsmuseum. Dort wurden sie gestern durchs Haus geführt, nachdem sie sich als Matrosen verkleiden konnten.

Von den Ausstellungsstücken ließen sie sich zu Zeichnungen inspirieren, die bis Freitagmittag als Vorlagen für steinerne
Reliefs dienen. Während die einen sich für ein Segelschiff entscheiden, finden andere Details wie eine Schiffsglocke, ein
Steuerrad oder einen Anker interessant. Ein Achtjähriger fragte, ob er auch einen Piraten „machen“ dürfe. Er durfte!

Rüdiger Eichholtz, der seit sechs Jahren Ferienworkshops im Lehmbruck-Museum durchführt und nun zum ersten Mal mit
Kindern auch im Schifffahrtsmuseum arbeitet, zeigte sich gestern von dem Enthusiasmus der Schüler-Bildhauer höchst
angetan. Die Kinder seien erfreulich unvoreingenommen und sprudelten vor Ideen, stellte er fest.

Natürlich trägt auch die besondere Atmosphäre des Schifffahrtsmuseums zum Gelingen des Workshops bei.
So konnten die Kinder ihre Mittagsbrote im Innern des nachgebauten Binnenschiffs „Hermann“ verzehren. Am Freitag
werden die Kinder ihre in dieser Woche entstandenen Steinschiffe gesammelt im Lehmbruck-Museum präsentieren.
WAZ vom 20.5.2011

Künstlerische Technik
Auszubildende der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann präsentierten ihre Kunstobjekte des „Kreativ-Trainings“

Text Carolin Nieder / Fotos Matthias Düngelhoff
Aceyhun Kel Mustafa Memet, Kai Schwichtenberg und Matthias Schmitz (v. li.) präsentieren ihr Werk „Natur HKM Pflanzen“.


Meißeln, Schleifen, Hämmern, Schweißen – beim diesjährigen Kreativ-Training der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann
(HKM) waren den Auszubildenden des ersten Ausbildungsjahres keine Grenzen gesetzt. Zum Thema „Natur und Technik“
erstellten sie in Kleingruppen mit Unterstützung von Kunstpädagoge Rüdiger Eichholtz spannende Kunstobjekte.
Nun konnte man die Kreativität von einer Woche Arbeit bei einer kleinen „Vernissage“ in der Ausbildungswerkstatt
bestaunen. Von Fotokollagen über beleuchtete Miniaturgebäude bis hin zu verarbeiteten Grünpflanzen waren viele
abwechslungsreiche Ideen zu sehen.

Detlef Weiler, HKM-Ausbildungsleiter des ersten Ausbildungsjahres, betont: „Es kommt hier nicht so sehr auf die
sachlich korrekte Umsetzung an, sondern eher auf den Lerneffekt. Die Auszubildenden sollen sehen, dass es auch
andere Wege gibt, eine Aufgabe zu lösen.“ Und genau das ist das Ziel des zweiwöchigen Workshops: Über Grenzen
hinaus kreative Lösungsansätze zu entwickeln.

Das Kreativ-Training ist in zwei Projektabschnitte aufgeteilt. In der ersten Woche fand das Grundlagenseminar statt, in
dem die Auszubildenden die verschiedenen Bearbeitungstechniken bei Materialien erlernten. Beispielsweise haben sie
gemeinsam Ytong- Steine für ein Zwangsarbeitermahnmal bearbeitet und Linolplatten mit Motiven aus der Zeitschrift
„Die grüne Hütte“ bedruckt. Außerdem planten die Auszubildenden, welches Kunstobjekt sie erstellen wollen und wie sie
es umsetzen können.

»Es hat viel Spaß gemacht und brachte Abwechslung in die Ausbildung«

Nachdem diese Projektwoche abgeschlossen war, kehrten sie erst einmal zu ihrer „normalen“ Ausbildung zurück, damit
alle nötigen Materialien besorgt werden konnten. Nach dieser Pause begann dann die zweite Phase - die Umsetzung der
Kunstideen.

Eine Woche lang haben die Auszubildenden an ihren Objekten gearbeitet und sie nun stolz präsentiert. „Es hat mir viel
Spaß gemacht, selbst etwas zu planen“, so Volkan Yalcinkaya, „und es brachte mal etwas Abwechslung in die
Ausbildung“, ergänzt Timo Kittelmann. Diese positiven Reaktionen fanden sich unter allen Auszubildenden wieder.
„Es war auch super, dass wir mal selbst aussuchen durften, was wir machen wollen, denn sonst wird uns in der
Ausbildung ja Vieles vorgegeben“, berichten Yassine Boukhou und Danny Alexander Heitzer. Der ganze Jahrgang mit
knapp über 60 Auszubildenden hat an diesem Projekt teilgenommen und ist sichtlich begeistert.

Doch was geschieht nun mit den 15 Kunstobjekten?
Am ersten Dezember-Wochenende werden sie zum Barbarafest – Gedenken an die Schutzpatronin der Bergleute – noch
einmal ausgestellt. Danach werden sie im werkeigenen Intranet angeboten, wo sie dann für bestimmte Anlässe
ausgeliehen oder in den Büros aufgestellt werden können, wo sich schon einige Kunstobjekte der Vorjahre befinden.
Doch ob später im Büro ausgestellt oder nicht, schon jetzt wurden die Kunstobjekte ausreichend gewürdigt.

DAS KREATIV-TRAINING

Entstehung

Im Jahr 2004 kam dem Künstler Rüdiger Eichholtz bei einer eigenen Kunstausstellung in den Hüttenwerken
Krupp-Mannesmann die Idee zum Kreativ-Training mit den Auszubildenden.
Nach Absprache mit der Leiterin der Berufsbildung, Gabriele vom Ende, wurde dann 2006 erstmals das Kunst-Projekt im
Rahmen des ersten Ausbildungsjahres angeboten. Seitdem findet der zweiwöchige Workshop jährlich statt.
Die Resonanz der Auszubildenden sowie des Ausbildungsleiters war stets positiv.

Rheinische Post vom 28.4.2011

Kunst aus Ästen und Kröten

Text Jutta Langhoff / Foto Klaus Dieker
Zwölf Kinder nehmen derzeit an einem kreativen Ferienprogramm mit dem Moerser Künstler Rüdiger Eichholtz an der
Gemeinschaftsgrundschule Annastraße teil. Einbezogen wird auch der „Improviser in Residence“ Achim Tang.

MOERS
Äste, Rindenstücke, Tannenzapfen, allerlei skurril geformte Wurzeln und 20 tote, trockene Frösche und Kröten, all das
sammelten die zwölf sechs- bis zehnjährigen Kinder, die derzeit an einem viertägigen kreativen Ferienprogramm mit dem
Moerser Künstler Rüdiger Eichholtz an der Gemeinschaftsgrundschule Annastraße teilnehmen am Dienstag im
Lauersforter Wald. Genug, um daraus in den übrigen drei Tagen eine Menge origineller Kunstwerke entstehen zu lassen.
Welcher Art die sein würden, ob Bilder oder kleine Skulpturen, Mobile oder eine Kombination aus allem, stand am
Sammeltag noch nicht fest, darüber galt es erst gestern ab 13 Uhr nach einer ausgiebigen Sichtung der Fundstücke
endgültig zu entscheiden. Erste Ideen gab es allerdings schon viele.

„Ich habe gelesen, dass man am Pfingstsonntag tagsüber das Veranstaltungszelt des Moers-Festivals samt Bühne für
künstlerische Beiträge von Kindern und Jugendlichen öffnen will, da könnten wir uns vielleicht mit unseren Sachen in einer
kombinierten Aktion aus Kunst und Musik präsentieren“, stellt sich Rüdiger Eichholtz das Ergebnis seines kreativen
Osterferienprogramms mit den Kindern des offenen Ganztages und des Schulkinderhauses an der Annastraße vor.
Dazu hat sich der Bassist und derzeitige Moerser „Improviser in Residence“ Achim Tang bereit erklärt, noch im Mai mit
den Teilnehmern des österlichen Ferienaktion aus einigen der Lauersforter Fundstücke zusätzlich musikalische
Klangkörper zu basteln.

Ob aus den anderen Sachen letztendlich eine gemeinsam gestaltete, fantasievolle Bühnendekoration für einen
musikalischen Auftritt der jungen Annastraßenkünstler am Pfingstmontag werden wird, oder ob jeder daraus lieber sein
eigenes individuelles Kunstwerk für das heimische Kinderzimmer wird zaubern wollen, stand gestern zu Beginn des
zweiten Aktionstages noch nicht fest. Da wollte Rüdiger Eichholtz den Kindern nicht im Vorfeld schon kreative Grenzen
setzen. Nachdem er bereits 2009 und im letzten Jahr im Rahmen der „Kulturhauptstadt 2010“ zwei Kunstprojekte an der
Gemeinschaftsgrundschule an der Annastraße geleitet hat, weiß er inzwischen die Kreativität der Schüler dort gut
einzuschätzen. Das Ergebnis ihrer künstlerischen Osterferienarbeit dürfte aber auf jeden Fall wieder sehr interessant
ausfallen.
Rheinische Post vom 19.4.2011

Kreative Kinder in Kapellen

Text Jutta Langhoff / Foto Klaus Dieker
Im Spielhaus auf dem Hof der Achterathsfeld-Grundschule entsteht gemeinsam mit dem Künstler Rüdiger Eichholtz
eine gut 1,90 Meter hohe Skulptur aus Ytong-Steinen. Am kommenden Donnerstag ist Vernissage.

KAPELLEN
Langeweile in den Ferien? Davon kann im Kapellener Spielhaus auf dem Hof der Achterathsfeld-Grundschule nicht die
Rede sein, denn hier wird seit Donnerstag von kleinen Leuten große Kunst gemacht. Genauer gesagt handelt es
sich dabei um eine gut 1,90 Meter hohe Skulptur aus Ytong-Steinen, die mit bunten Mosaiksstücken besetzt nach den
Ferien den Schulhof schmücken soll. Rund 30 Kinder im Alter von sechs bis 10 Jahren sind unter der Leitung des
Moerser Künstlers Rüdiger Eichholtz an der Erschaffung des Kunstwerkes beteiligt, und das sowohl gestalterisch als
auch handwerklich.

Blumen, Drachen und Raketen

Insgesamt vier Ytong-Blöcke sollten über einander geschichtet eine Skulptur ergeben, so lautete die künstlerische
Vorgabe, alles andere war der Fantasie der kleinen Künstler überlassen. Und die gab es reichlich, als man am
Donnerstag im Bastelraum des Spielhauses mit Buntstiften die ersten kreativen Ideen zu Papier brachte.
Da entstanden unter anderem Blumen und Raketen, Drachen, Menschen, rein abstrakte Formen und sogar eine riesige
Standuhr nach dem Muster des Londoner Big Ben. Natürlich eigneten sich nicht alle Vorschläge gleichermaßen gut für
die gestellte Aufgabe, aber da ein Standbild bekannterweise mehr als nur eine Seite hat, einigte sich Rüdiger Eichholtz
mit seinen jungen Künstlerkollegen darauf, die Skulptur in diesem Fall mit mehreren unterschiedlichen Mosaik-Motiven zu belegen, die dennoch am Ende ein einheitliches Kunstwerk ergeben sollen. So ist geplant, die insgesamt vier
vorhandenen Seiten der Skulptur mit einer großen, stilisierten Blüte, einer menschlichen Gestalt, einer rein abstrakten,
farblichen Komposition und einer Big-Ben-Uhrenrakete zu versehen. Der Grundsockel, mit dem das Kunstwerk später auf
dem Schulhof verankert wird, ist bereits fertig mit blauen Mosaiksteinchen versehen, und auch die ersten Einzelformen
darüber haben die kleinen Bildhauer schon aus den Ytong-Steinen heraus gesägt. „Ich finde es toll, wie man aus den
vielen kleinen Mosaiksteinen zum Beispiel ein Gesicht machen kann“, beschreibt die achtjährige Alina Hodzic, warum ihr
das Projekt „richtig Spaß macht“. Sie hatte bereits schon im letzten Jahr an einem Gestaltungs-Projekt mit Rüdiger
Eichholz teilgenommen, bei dem es allerdings um etwas kleinere Mosaikarbeiten ging. Ihre Freundin, Ipek Soruk (9),
mag dagegen mehr das „Handwerkliche“ an der diesmal sehr viel größeren Aufgabe. Wenn alles klappt, soll die neue
Skulptur der Achterathsfeldschule am Donnerstag um 14 Uhr bei einer feierlichen Vernissage endgültig aufeinander
gesetzt und der Öffentlichkeit fertig präsentiert werden. Gäste sind willkommen.
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